Besserer Umgang mit Entfremdungsgefühlen und Unwirklichkeitserleben

Anleitungen und Tools zur Behandlung von DP/DR

Übungen für die Augen (bei Betroffenheit von Entfremdungserlebnissen)

Viele Menschen, die von Entfremdungs- und Unwirklichkeitserlebnissen betroffen sind, verspüren Einschränkungen im visuellen Bereich. Sie haben das Gefühl, nicht mehr so gut zu sehen wie zuvor. Ihr Sichtfeld ist eingeschränkt, sie erleben einen „Tunnelblick“, es flimmert vor ihren Augen oder sie haben das Gefühl, wie durch eine Glasglocke zu schauen.

Betroffene Personen können auch Schwierigkeiten haben, Entfernungen gut abschätzen zu können. Häufig sind sie unsicher im Straßenverkehr.

 

Augenübungen

Es gibt eine Reihe von guten Augenübungen, die bei diesen Problemen zumindest kurzzeitige Erleichterung bringen können. Versuchen Sie eine der folgenden Übungen wann immer Sie das Gefühl haben, sehr stark unter visuellen Beeinträchtigungen zu leiden.

 

Gezieltes Fokussieren mit drei Punkten:

Suchen Sie sich drei Punkte in unterschiedlicher Entfernung. Ein Punkt sollte ganz nah bei Ihnen sein, der zweite etwas weiter weg, der dritte noch weiter entfernt. Am besten Gegenstände oder Punkte auswählen, die scharfe Konturen oder knallige Farben haben. Fixieren Sie die Punkte nacheinander mit den Augen. Bleiben Sie dabei jeweils ein paar Sekunden bei jedem Gegenstand, ehe Sie mit den Augen zum nächsten weiterwandern. Fokussieren Sie dabei auf jeden Gegenstand, bis Sie ihn ganz scharf wahrnehmen können. Wandern Sie mit den Augen ein paar Mal von nah nach fern und wieder zurück.

Diese Übung verbessert zumeist unmittelbar das Gefühl, schlecht zu sehen. Die Außenwelt kommt wieder „näher heran“.

 

Gezieltes Fokussieren nach oben blicken:

Blicken Sie mit den Augen nach rechts oben ohne den Kopf zu heben. Von dort rollen Sie die Augen langsam nach links oben. Dann wieder zurück. Auch hier sollten Sie darauf achten, mit den Augen auf das zu fokussieren, was Sie rechts bzw. links oben wahrnehmen können.

Diese Übung hilft vor allem gegen die als störend wahrgenommene Zweidimensionalität der Umwelt.

 

Augenübung ganzes Sichtfeld:

Ohne den Kopf zu heben, richten Sie den Blick ganz nach oben, anschließend nach unten so weit es geht. Dann die Augen so weit wie möglich nach rechts und dann nach links bewegen. Anschließend diagonal von recht-oben nach links-unten und umgekehrt. Schließlich die Augen im Kreis herum bewegen. Zum Abschluss ein paar Mal abwechselnd auf die Nasenspitze schauen, dann einen weiter entfernten Punkt fokussieren.

Diese Übung verbessert zum einen die erlebten Einschränkungen im Sichtfeld, hilft zum anderen aber auch dabei, die Augen aus ihrer Starre zu lösen und wieder in die Bewegung zu bringen.

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