Besserer Umgang mit Entfremdungsgefühlen und Unwirklichkeitserleben

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Psychotherapie bei Unwirklichkeits- und Entfremdungsgefühlen

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Depersonalisation und Derealisation: Psychotherapie ist wirksam

Manche Menschen sind von Depersonalisation oder Derealisation in einer Art und Weise betroffenen, sie sehr lebensbeeinträchtigend ist. Dann ist eine professionelle Behandlung der Symptomatik angeraten.

Da Medikamente zur Behandlung von Depersonalisation und Derealisation nicht zugelassen sind, ist Psychotherapie die Methode der Wahl.

 

Psychotherapie

Psychotherapie ist eine wissenschaftlich fundierte Methode zur Behandlung von psychischen Erkrankungen und Störungen. Sie setzt an der subjektiven Beeinträchtigung der betroffenen Person an und versucht, durch unterschiedliche Haltungen, Ansätze und Methoden zu einer Verbesserung der Situation beizutragen.

Für viele Erkrankungen ist Psychotherapie zumindest gleich gut oder sogar besser wirksam als Medikamente.

 

Psychotherapie bei Depersonalisation und Derealisation

Psychotherapie zur Behandlung von Depersonalisation und Derealisation folgt einem strukturierten Ablauf.

 

1. Anamnese

In der Anamnese wird erhoben, unter welcher Art von Beeinträchtigung die betroffene Person leidet.

Welche Auslöser gibt es? Welche aufrechterhaltenden Faktoren? Welche Lebensbereiche gestalten sich schwierig?

 

2. Planung der Therapie

Die Therapie wird geplant anhand zuvor festgelegter Therapieinhalte und -ziele.

Was möchte die Person erreichen? Was ist davon realistisch? Wie können die Ziele erreicht werden (Strategien und Methoden)?

 

3. Die eigene Symptomatik besser erkunden

Depersonalisation und Derealisation gestalten sich bei den Betroffen stets unterschiedlich und individuell. Es ist wichtig, die eigene Symptomatik gut zu kennen, um angemessen damit umgehen zu können.

Wie hat sich die Symptomatik bei mir entwickelt? Wie sieht die Symptomatik im Einzelnen aus? Was daran macht mir Angst?

 

4. Symptomreduktion

In diesem Bereich erlernt die betroffene Person verschiedene Möglichkeiten, um die Symptomatik zu reduzieren. Im Zentrum steht dabei immer die Frage, was die Person tun kann, um trotz Symptomatik so weit wie möglich am Leben teilzunehmen.

Wo bin ich durch die Symptomatik eingeschränkt? Was kann ich tun, um die Symptomatik zu reduzieren? Welche Tools und Strategien kann ich selbst anwenden (–>Selbsthilfe bei DP/DR)?

 

5. Verbesserung der Lebensqualität

Die meisten Menschen, die von chronischer Depersonalisation oder Derealisation betroffen sind, haben eine sehr niedrige Lebensqualität. In einer Psychotherapie wird gezielt daran, gearbeitet, wieder Sinn im Leben zu finden.

Was könnte meinem Leben Sinn geben? Wie kann ich das erreichen, was brauche ich dazu?

 

6. Rückfallprophylaxe

Unwirklichkeits- und Entfremdungsgefühle gehören zum normalen menschlichen Erlebensspektrum dazu. Daher kann es in bestimmten Situationen immer wieder dazu kommen, dass solche Gefühle auftreten. Es ist aus diesem Grund zentral, zu wissen, wie man herausfordernden Situationen begegnen kann, ohne auf Depersonalisation oder Derealisation als Mechanismus zurückgreifen zu können.

Welche Situationen sind für mich besonders herausfordernd? Wie kann ich besser mit Stress umgehen?

 

7. Festhalten von Therapieerfolgen

Erfolge in einer Psychotherapie stellen sich oft nur langsam und über die Zeit ein. Vielen Betroffenen geht das nicht schnell genug oder sie übersehen Erfolge sogar, weil diese so klein sind. Daher ist es wichtig, diese in einer Therapie festzuhalten und zu besprechen.

Welche Erfolge haben sich schon eingestellt? Wie kann ich dafür sorgen, dass weitere Erfolge geschehen?

 

Mit dem Durchlaufen dieser 7 Schritte kann in den meisten Fällen eine deutliche Reduktion der Symptomatik oder sogar das Verschwinden der Symptomatik erreicht werden.

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