Viele Menschen, die unter Entfremdungs- und Unwirklichkeitsgefühlen leiden, berichten, dass sie auch von einem veränderten Zeiterleben betroffen sind.
„Bekomme gar nicht wirklich mit, was geschieht …“
Sehr häufig ist das Gefühl, die Zeit vergehe, ohne dass die Betroffenen das Geschehen wirklich mitbekommen. Die Zeit rauscht an ihnen nur so vorbei. Hinterher sind die Betroffenen dann oft erstaunt, was alles in dieser verpassten Zeit passiert ist.
Dies kann auch zu unangenehmen Situationen im Kontakt mit anderen führen, wenn andere Leute über das Geschehen besser Bescheid wissen als die Betroffenen.
Hier kommt es also vor allem zu einer Veränderung des Erlebens der Zeitqualität, nämlich als weniger intensiv.
Zeit geht zu schnell oder zu langsam
Viele Menschen mit Depersonalisation oder Derealisation beschreiben, dass auch das Erleben von Zeit an sich verändert ist. Dabei gibt der Großteil der Betroffenen (etwa 60%) an, dass die Zeit aus ihrer Perspektive viel schneller zu verlaufen scheint als vorher. Wenn Zeit in der Wahrnehmung der Betroffenen schneller verläuft als vorher, so haben die Betroffenen oftmals Schwierigkeiten, dieser schnell voranschreitenden Zeit hinterherzukommen.
Oft sind sie am Abend ganz erschöpft und wissen nicht, wodurch.
Verändertes Zeiterleben und verminderte Emotionalität
Die Veränderung, die viele Menschen mit Entfremdungs- und Unwirklichkeitsgefühlen in Bezug auf die Dimension Zeit beschreiben, scheint vor allem mit der herabgesetzten Emotionalität der Betroffenen zusammenzuhängen.
Wenn Menschen das, was in ihrem Leben passiert, mit geringerer Emotionalität erleben, so führt dies dazu, dass das Geschehen, schlechter abgespeichert werden kann. Auch der Zugriff auf diese Erinnerungen kann erschwert sein.
Betroffene haben daher das Gefühl, das Leben ziehe an ihnen vorüber, ohne dass sie die Zeit voll genießen können.
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